Allgemein

Geschafft, Sonne

Das erste Buch, dass ich 2024 gelesen haben, habe ich auch zur Winterlektüre-Empfehlung für die Poesiegalerie ausgewählt. „Geschafft, Sonne“ von Tara Meister (edition spoken script). Gelesen habe ich es in Bad Ischl.
Das Foto ist am Naturdenkmal „Sterzen’s Abendsitz“. Da stehen mehrere Sommerlinden auf einem Moränenhügel und laut Auskunft von Hiesigen war das ein beliebter Ort zum Knutschen. Leider muss man sagen, dass der an sich wirklich sehr schöne Platz arg verkehrsumtost ist. Die Umfahrungstraße führt direkt am Fuße des Hügels entlang. Aber einen Kurzbesuch ist der Platz allemal wert. Einen längeren Besuch kann man der Seite der Poesiegalerie abstatten.
Da gibt es aktuell nämlich auch Gedichte von mir in Englischer und Spanischer Übersetzung zu lesen und ich muss sagen: Das find ich spitze!

Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nichts

Köhle mixt in seinem vierten Roman (den der Klappentext fälschlicherweise als „Debütroman“ bezeichnet) Kindheits- und Jugenderinnerungen mit Beziehungsgeschichten und Österreichbetrachtungen und versteht es, mit Niveau zu unterhalten. Noch besser als Lesen ist nur das Vorgelesen-Bekommen: Wer Gelegenheit hat, das Poetry-Slam-Urgestein Köhle (aka Papa Slam) aus seinem Buch vortragen zu hören, sollte sich das nicht entgehen lassen. Köhle ist da eine Klasse für sich.

Werner Schandor, haubentaucher.at

Ottensheim heizt ein

Es ist Winter, das ist keine Offenbarung. Es ist kalt aber schön. Es ist aber umso schöner, wenn sich bei dieser Kälte Menschen in einen Raum begeben, der zwar regelmäßig mit wunderbar wärmenden Kulturveranstaltungen bespielt wird, aber an sich kalt, weil bodenlos ist. Bodenlos heißt asphaltiert und Asphalt ist halt kalt. Aber das kann dem Publikum vom Alten Bauhof in Ottensheim nichts anhaben. Das KOMA Publikum ist hart im Nehmen und gut im Geben von Applaus, Aufmerksamkeit und Liebe. Ach, war das schön, euch aus „Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nichts“ vorzulesen. Ach, war das schön, auf so viel Verständnis gestoßen zu sein. Ach, seid ihr ein einzigartiges Publikum, das Mieze Medusa und mir, trotz Kälte, zwei Stunden zugehört habt. Ja, es gab Schnaps zum Aufwärmen. Ja, es gab herzerwärmende Geschichten. Aber es ist uns mehr als bewusst, das euer Verhalten alles andere als selbstverständlich ist. 1000 Dank dafür. Wir kommen gerne wieder. Müssen nur noch schnell neue Bücher schreiben. Deal?

window words in der Kirchengasse

Der öffentliche Raum ist mit literarischen Projekten ja oft nicht sehr leicht einzunehmen. Das Projekt window words von Oliver Hangl ist aber eine äußerst feine Sache. Das Konzept ist schnell erklärt. Es wird ein Schaufenster beschrieben. Mehr Vorgaben gibt es nicht und braucht es auch nicht. Ein Wort, ein Satz, ein Textvorhang – alles ist möglich. Wichtig ist: es fährt nicht nur der 13A daran vorbei, er bleibt – baustellenbedingt – momentan auch direkt vor diesem Literaturfenster stehen. Das wiederum heißt, es stehen immer sehr viele Menschen vor diesem Literaturschaufenster und da will eins natürlich was ansprechendes bieten. Mein Denkanstößchen ist den ganzen November über zu betrachten.

Retrogranden aufgefrischt

Mein aktuelles Projekt im literarischen Quartier der Alten Schmiede in Wien trägt den schönen Titel „Retrogranden aufgefrischt“, es ist – nach „Slammer.Dichter.Weiter.“ mein zweites und insgesamt das 102. Autorenprojekt der Alten Schmiede. Im Mittelpunkt stehen österreichische Dichter*innen des 20./21. Jahrhunderts, deren Werk von Gegenwartsautor*innen mit unterschiedlichen literarischen Ansätzen beleuchtet, weiter- oder umgeschrieben wird.

Das Projekt läuft seit Jänner 2022 und ges gibt mittlerweile eine Ausgabe der Zeitschrift Hammer, in dem die ersten fünf Abende unter dem Titel „Zweitwohnsätze in Luxusworten“ verdichtet und vertextet wurden. Es gibt die Abende auch zum Nachschauen:

Retrogranden aufgefrischt #7 (18. September 2023): Mit Bodo Hell, Elena Sarto und Markus Köhle.

Retrogranden aufgefrischt #6: „Helga Pankratz“

Retrogranden aufgefrischt #5: „Christian Ide Hintze“

Reotrogranden aufgefrischt #4: „Adelheid Dahimène“

Retrogranden aufgefrischt #3: „Joe Berger“

Retrogranden aufgefrischt #2: „Hansjörg Zauner“

Retrogranden aufgefrischt #1: „Elfriede Gerstl“

Aktueller Roman

Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nichts
Hardcover, 240 Seiten, 25 €
Sonderzahl-Verlag 2023
ISBN: 978 3 85449 617 5
3. Auflage

Hier geht’s zum Shop vom Verlag und unten gibt’s einen allgemeinen Kurzankündigungstext für Lesungen und Pressestimmen.

„Wenn es so etwas wie ein heimisches Pendant zur Great American Novel gibt, eines mit Augenzwinkern und Selbstironie, nämlich den zwiespältigen Österreich-Roman, dann hat Markus Köhle sich dieses Prädikat für sein beißend-vergnügliches Buch redlich verdient.“
(Erwin Uhrmann, Die Presse)

Lesungsankündigungstext:
„Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nicht“ ist der Titel des neuen Romans von Markus Köhle. Darin fährt der Held Lukas, der gewisse Züge des Autors hat, im Speisewagen kreuz und quer durch Österreich und lernt so Stadt, Land, Leute sowie Krisen und Probleme von heute kennen. Es wird aber auch fleißig abgetaucht in die Vergangenheit und Kindheit von Lukas. Diese Erzählungen wiederum haben meist mit Autos zu tun, da der Zustand des Autos den Alltag der Familie wesentlich prägte und Österreich ja bekanntlich das Autoland schlechthin ist. Und dann gibt es da auch noch ein Ortsnamenslexikon der besonderen Art. Es geht also ganz schön rund in „Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nicht“ und nicht minder rund geht es, wenn Markus Köhle daraus vorliest. Da kriegen alle ihr Fett weg, da wird kein Lachmuskel verschont. Da gibt’s was auf die Ohren, was in Buchform dann zum Nachlesen mit nach Hause genommen werden kann.

Foto von Doris Mitterbacher

Weitere Pressestimmen (Auswahl):
„Mit seinem furiosen Reiseroman ‚Das Dorf ist wie das Internet …‘ führt der aus Tirol gebürtige Autor und Poetry-Slammer Markus Köhle die Mär vom sommerlichen Fernweh ad absurdum.“
(Ronald Pohl, Der Standard)

„Wer in den letzten drei Jahrzehnten im Alpinen groß geworden oder wenigstens halbwegs herangewachsen ist, wird sich in ‚Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nichts‘ wiedererkennen. Aber das ist nur ein Aspekt dieses ebenso fein wie hintersinnig komponierten Romans.“
(Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung)

„Markus Köhle erforscht in dialogischen und lexikalischen Elementen das provinzielle Österreich in einem assoziativen Strom aus Szenen, die wie Aussichten auf einer langen Zugfahrt vorbeifliegen und zu einer Erinnerungslandschaft verschwimmen.“
(20er. Tiroler Straßenzeitung)

Tiere gehen immer

Der Herbst hat begonnen, die Herbstsaison hat begonnen und schon trudelt die erste Neuveröffentlichung ein. Heimo Mürzl und Wolfgang Pollanz haben „Zum Fressen gern“ herausgegeben. Eine tierische Anthologie mit zahlreichen Beiträgen von Austrofred über Dominika Meindl, Gabriele Kögl, Daniel Wisser bis zu mir.

Mein Beitrag trägt den durchaus nicht unlangen Titel: It’s raining cats and dogs and bugs but you are captain ot the friendship. Ja, es hagelt darin förmlich Tiere, quasie ein Tierwimmeltext. Das ist ein garantiert taugliches Geschenk für alle Anlässe und alle Menschen.

Zu beziehen bei der entzückenden Edition Kürbis und natürlich auch im Buchhandel.

Status-Quovid-19_20/21

In Zeiten des Auftrittsverbots habe ich mir im Netz Raum geschaffen und jeden Montag eine sogenannte Montags-Depesche online gestellt. Dazwischen gab es im Sommer ja mal wieder Gelegenheiten, unter besonderen Vorkehrungen aufzutreten, dann wurde wieder downgelockt. Hier habe ich brav weiter gemacht und es sind vom März 2020 bis Dezember 2021 insgesamt 55 Videos entstanden. Ich betrachte sie als abgeschlossenes Corona-Projekt, das in dieser Form – als Clips mit Schreibtischatmosphäre und Regalhintergrund – für sich spricht. In Zukunft kann man das dann mal mit staunenden Augen betrachten.