Allgemein

Land der Zäune

Mein neuer Roman „Land der Zäune“ (Sonderzahl) ist ein Österreich-Roman mit Hans Sagmeister in der Hauptrolle. Der baut sich in einer Einfamilienhaussiedlung im Speckgürtel seine persönliche Festung und ist verliebt in seine Zäune. Sein bester Freund ist sein Rasenmähroboter und Nachbarn sind per se seine liebsten Feinde. Weil er gleichermaßen von sich selbst überzeugt wie selbstverblendet ist, glaubt er, sein Zaunprogramm wäre auch das beste für das ganze Land und gründet die ZPÖ, die Zaun Partei Österreich. „Land der Zäune“ ist ab sofort zu haben, im Buchhandel oder auch direkt beim Verlag – also hier

Und hier eine Auswahl der Pressereaktionen:

„Die Lust, mit dem Stift als Schraubenzieher an der Bauweise von Diskursen zu forschen, spielt in diesem Text, neben einem gewissen Hans Sagmeister, die Hauptrolle. (…) Zwei Zaun-, pardon, Säulenheilige der österreichischen Literatur mögen hier am Gartenrand des Schreibens gestanden sein: Elfriede Jelinek und Heimito von Doderer, Erstere mit dem kaskadenhaften Parlando – bei Köhle mit weniger Schnörkeln versehen, aber genauso präzise – und Letzterer in einigen Sprachfiguren und dem Grundtonus herrlicher Boshaftigkeit. (…) Selten ist der moralisch zweifelhafte, aber politisch angesagte Drang, mittels geifernder Reden die Errichtung von Zäunen zu preisen, mit so eleganter Logik aufs Korn genommen worden wie hier: wo Freunde von Zäunen, da Vollpfosten und Holzköpfe.“ 
Katharina Tiwald, Die Presse, Spectrum (19. April 2025)

Köhles Next-Level-Galgenhumor beschränkt sich, wie derjenige Morgensterns, nur vermeintlich aufs Blödeln, er zeigt uns den Endgegner – uns selbst: „Gut und Böse sind keine Kategorien im Kapitalismus. Geld ist gut[,] und böse sind immer die anderen“. Und: „Freiheit erkennt man an ihren Grenzen“. Gegen den Verfall von zentralen Konzepten wie Objektivität, Empathie und Solidarität, dies unter den Vorzeichen einer beginnenden post-neoliberalen Ära, wird in „Land der Zäune“ auf dem Weg des indirekten Beweises angeschrieben, gerade indem Kalendersprüche und Volksweisheiten gefälscht werden. (…) Markus Köhle ist der Weißclown der österreichischen Literatur, dessen Ausreißer ins Klamottige und in die Albernheit sind legitime Mittel, um Furcht und Schrecken zeigen zu können. 
Konstantin Ames, „Gelesen wird, was nicht Tisch ist“

„Was eine ehemalige österreichische Innenministerin noch als „bauliche Maßnahme“ bezeichnet, erhebt Köhle nun zur satirischen Metapher. Er spannt dabei den Bogen bis zum irrwitzigen Gedankenspiel. In seinem Werk „Land der Zäune“ wird die Kluft, der Spalt quer durch die Gesellschaft nicht überbrückt, sondern von Zäunen bewahrt. Rückschlüsse auf die aktuelle politische Situation sind dabei erwünscht.“ 
Thomas Parth, Tiroler Tageszeitung (6. März 2025)

„Markus Köhles vierter Roman ist eine gesellschaftskritische Satire, die den Nerv der Zeit trifft. (…) Gesellschaftskritik wird so verpackt, dass die Lektüre Spaß macht, aber deutlich wird, was falsch läuft.“ 
Barbara Tatschl, Bezirksblätter

Land der Zäune

Im März 2025 erscheint mein neuer Roman „Land der Zäune“ (Sonderzahl). Es ist ein Österreich-Roman mit Hans Sagmeister in der Hauptrolle. Der baut sich in einer Einfamilienhaussiedlung im Speckgürtel seine persönliche Festung und ist verliebt in seine Zäune. Sein bester Freund ist sein Rasenmähroboter und Nachbarn sind per se Feinde. Weil er gleichermaßen von sich selbst überzeugt wie selbstverblendet ist, glaubt er, sein Zaunprogramm wäre auch das beste für das ganze Land und gründet die ZPÖ, die Zaun Partei Österreich. Und was dann passiert, könnt ihr selbst lesen oder euch vorlesen lassen und zwar zum Beispiel am 12. März in Wels, am 18. März in Innsbruck oder am 28. April in Wien.

Textreiter

Dass das, was ich unten im Herbst geschrieben habe auch 2025 aktuell bleibt, damit habe ich Optimist nicht gerechnet. Nun hat das Kickl-Gedicht leider noch mehr Relevanz und bleibt aktueller, als mir lieb ist. Schaut euch das an!

Mit einem Kickl-Gedicht und der Sondernummer „Ein Arbeiterkind sieht Pferd“, dem Video Nummer 17 der Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“ geht diese Serie zu Ende. Geht bitte alle wählen. Das Projekt an sich werde ich in Textform natürlich noch weiter betreiben und es wird demnächst die eine oder andere Lesung daraus geben. Vorerst aber bedanke ich mich mal fürs Anschauen und Dabeisein. Selbst bin ich ja gerade noch in Manila, aber mit den Videos auch ein bisschen bei euch. Zur ersten Hochrechnung bin ich wieder daheim. Auf bald. Mit fröhlichem Gruß: Markus

Wutrehabilitierung

Liebe Wettergeschädigte, auf alles, was in diesem Land so passiert, lässt sich ja gar nicht so schnell reagieren. Aber als Zitat kommt im Video dieser Woche ein Schwimmreifen vor. Ansonsten ist es noch sommerlicher als es gerade ist. Es wird – wie in Vorwahlzeiten üblich – ordentlich mit Prozentzahlen um sich geworfen und ich habe auch keine Scheu, ein in Ungnade gefallenes Wort zu rehabilitieren: die Wut. Weder die Wut noch gut haben es verdient, dass sie in den Begriffen Wutbürger*innen und Gutmenschen so ins Eck gestellt werden. Wut ist produktiv und gehört nur kanalisiert. Ich mache das in Teil 16 meiner Serie „Ein Arbeiterkind sieht rot“, die nächste Woche dann mit einem Kickl-Gedicht abgeschlossen werden wird.

Dichtschicht

Video-Clip # 15 der Serie „Ein Arbeiterkind sieht rot“ mit dem Titel „Dichtschicht“ ist – zumindest zu Beginn – wieder ein Ränä-Bänko-Gedicht. Dann geht es aber in den Schichtbetrieb von Unter- bis Dichtschicht, weil Österreich ja bekanntlich nicht ganz dicht ist.
Es ist nicht der Abschluss der Reihe. Wir haben – aus aktuellem Anlass – auch noch ein Kickl-Gedicht gedreht. Das gibt es dann in zwei Wochen. Jetzt aber mal lernen von den Großen:

Schulbeginn

Passend zum Schulbeginn (im Osten) möchte ich euch im aktuellen Video-Clip von „Ein Arbeiterkind sieht rot“ auch in die Schulzeit zurück katapultieren: in die 1980er Jahre, ins Dorf, in die Volksschule. Damals war der Schuldirektor eine unfehlbare Instanz (wie der Pfarrer, der Bürgermeister und der Schützenhauptmann). Ich musste lernen, diese Instanz anzuerkennen (wehrte mich aber vehement). Die Rache erfolgte dann Jahre später bei der Jungbürger*innen-Feier. Da hielt ich eine Dankes-und-Abrechnungsrede – aber das wäre eine andere Geschichte.

Sprachfindung – Spracherfindung

Während ich hier (Zakynthos, Griechenland, Sommerakademie) nach wie vor täglich Menschen dazu verhelfe, ihre Sprache zu finden, Freude am Texten zu haben und sich auszuprobieren, habe ich selbst sehr, sehr lange gebraucht, das anzuzapfen, was ich wirklich zu erzählen habe. Freilich ist es eine Zeit lang höchst befriedigend, wenn es einem gelingt, seine Herkunft dermaßen zu verschleiern, dass niemand in der Lage ist, zu ahnen, woher einer kommt. ABER… In den letzten Monaten ist mir der Knopf aufgegangen und ich bin gerne bereit, weiterhin davon zu erzählen: offen, ehrlich, schonungslos mir gegenüber. Dabei soll der Unterhaltungswert aber stehts auch gegeben sein. Das ist die Aufgabe, die ich mir selbst stelle. Beim Video #13 „Tarnen und Täuschen“ ist mir das – so meine ich – ganz gut gelungen. Nächste Woche beschicke ich euch dann wieder aus Wien.

Wunderloch statt Sommerloch

Während in Wien Starkregen niedergeht, Vorarlberg von Restösterreich abgeschnitten ist, schwitze ich in Griechenland vor mich hin und als ob das nicht genügte, muss ich mich selbst hier mit akademischer Selbstherrlichkeit befassen. Ich unterrichte da und dort tragen alle vor sich her, mit einem Stolz und einem Vertrauen in die Institutionen, die ich doch seit Jahren versuche, zu verändern.
„Elfenbeinturm gefällt“ heißt demzufolge das aktuelle Gedicht aus der Serie „Ein Arbeiterkind sieht rot“ und darin sprießen Formulierknospen ebenso, wie Pferdeäpfel gelegt werden. Da geht es aber auch um die Verkickelten, denn nach dem Sommerloch der Wahlkampf.

Komplexe Angelegenheiten

Ja, ich gebe es unumwunden zu: Ich bin gerade auf Zakynthos. Ich bin hier brav am Workshoppen und die Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“ geht weiter. Warum denn auch nicht? Es gibt noch genug zu sagen und deshalb ist dieses Video jetzt mal ausnahmsweise etwas länger. Es geht jetzt etwas ums Eingemachte. Es wird persönlich und zumindest mir geht das ganz schön nahe. Ich hoffe, ihr findet auch Gefallen daran und sende Griechische Grüße. Bis nächste Woche.

Jubiläum: 10 Wochen „Ein Arbeiterkind sieht rot“

Ich habe meinen Modus gefunden, das Sommerloch sinnvoll zu stopfen. Seit 10 Wochen gibt es hier Montag für Montag (mal schon Sonntags, mal erst am Dienstag) ein neues Video aus meiner Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“. 15 Videos wird es geben. Zwei Drittel also schon erledigt. Da kann man schon mal ein kleines Jubiläum feiern und wie wird gefeiert? Mit dem Text „Klassismusbeauftragte*r“. Im Herbst werden die Texte dann auch in diversen Literaturzeitschriften erscheinen und das langfristige Ziel ist natürlich ein Buch. Denn die Auswahl für die Video-Clips ist natürlich nur ein Bruchteil des gesamten Textes. Nächste Woche werde ich dann schon aus Griechenland senden. Jetzt noch aus Wien Ottakring: Juhui!