Köhle (…) bewegt sich mit „Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nichts“ auf dem Terrain der Alpenraumsatiren zwischen den TV-Serien „Piefke-Saga“ und „Bösterreich“. Köhle tippt dabei alle soziokulturellen Streitfälle (Gender, Migration, Corona) an und flicht eine satte Literaturbetriebssatire ein: (…) Die durch Dialekt und Floskeln gestiftete Mündlichkeit vitalisiert ein ums andere Mal die Handlung. Die Grimmigkeit im Umgang mit den „Silzer-Sulz-Sausen-Contest-Teilnehmer*innen“ ist eine gelungene Mischung aus Thomas Bernhard und Erster Allgemeiner Verunsicherung. Splatter und Tragikomik schließen einander bei alledem nicht aus. Köhle bietet einen hyperrealistischen Tourguide in die Alpenmentalität. (…): ein weltsüchtiges Romandebüt.
Konstantin Ames, Tagesspiegel