Slam, Oida!

Sebastian Fasthuber im FALTER 50/17: Jubel, Trubel, Heiterkeit. Wo Markus Köhle auftritt, herrscht binnen weniger Minuten gute Stimmung. Wäre sein Leben anders verlaufen, wäre der 42-Jährige vielleicht ein witziger Skilehrer geworden, wie er in der Realität kaum anzutreffen ist. Seit gut 15 Jahren ist der gebürtige Tiroler Dreh- und Angelpunkt der österreichischen Poetry-Slam-Community, und weiß genau, welche Register er ziehen muss, um die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Dass er bei seinen Auftritten neben Blödeleien und den für Slam typischen Wortspielen auch literaturhistorische Anspielungen und einen Hauch von experimenteller Lyrik in der Tradition der heimischen Avantgarde unterbringt, fällt auf den ersten Blick gar nicht auf.