Werner Schandor schreibt auf www.kleinezeitung.at Jammern mit Sprachwitz. Markus Köhle gilt mit seinen 42 Jahren bereits als „Papa Slam“ der österreichischen Poetry-Slam-Szene. Gemeinsam mit Mieze Medusa ist der Tiroler das Urgestein in diesem vortragsbetonten Sprachkunstbiotop. Er jongliert mit Silben, Syntax und Synonymen und bringt damit ganze Säle zum Rocken. Er selbst bezeichnet sich als „Sprachinstallateur“ und lässt seinen Büchern, die seine Leserschaft seit 2004 beglücken, so schöne Titel angedeihen wie „Letternletscho“ und „Dorfdefektmutanten“. Druckfrisch im Herbst 2017 ist sein sogenanntes Barhocker-Oratorium „Jammern auf hohem Niveau“ erschienen. Markus Köhle bedient darin in verschiedenen Stimmen die vielen Register seiner großen Formulierorgel. Sammelplatz der Redeflüsse von Markus, Roland, Mischa, Vera, Silvia, Huck, Roman, Ich und Inge – allesamt Barhocker im übertragenen Sinn – ist das fiktive Wiener Lokal „Bierpipeline“. Dort bekommt jeder, der ein Gedicht auf einen Bierdeckel schreiben kann, die Getränke gratis. Dementsprechend gestalten sich die Wortmeldungen der Beiselbesucher als assoziationsreicher Sprachrausch.