Minidrama-Uraufführung

Bin voll zufrieden. Bin voll happy. Bin voll Kernöl zurückgekehrt. Die Schlosstenne Burgstall war auch voll und „Voll“ heißt mein Stückchen. Es wurde prämiert und aufgeführt und zwar in Wies vom „Theater im Kürbis“. Über 160 Autor*innen haben eingereicht, 10 wurden auserwählt, 7 waren vor Ort, zwei Drittel der Jury (Daniela Strigl und Karin Wozonig) ebenso. Die Top 15 packte die Edition Kürbis in ein voll lila Buch, das den Titel „Der Mann, der sich weigert, die Badewanne zu verlassen“ trägt.

Stefan Eisner hat „Voll“ super originell inszeniert. Wolfgang Fasching und Karl Wiedner gaben Für-immer-junge-Nerds mit Tablet, Kopfhörern und Honey-Ginger-Lemon-Sodas-klein und der ORF hat einen Beitrag darüber gemacht: Drama, Baby.
Tags drauf gab es auch noch eine Wies-Führung zu allen Aufführungs- und Ausstellungsstätten und man kann nur den Hut vor Wies beziehungsweise die Arbeit von Kürbis ziehen: das Theater im Obergeschoss der Feuerwehrhalle, das ehemalige Hallenbad jetzt ein Atelier für Artists in Residence (will heißen im Pool) und selbst die Kirche ist eingebunden und wartet mit einer pandemiesicheren Pfarrhofgalerie auf.

Genächtigt haben wir im Hotel Seltenriegel, das schon mal des Namens wegen eine Erwähnung wert ist. Das aber auch eine Geschichte an sich wäre. Der Fahrstuhl mit Eigenleben und Horrorfilmgeräuschen, der Frühstücksraum im ehemaligen Tanzcafé mit Luster und Flügel, der Wirt verschroben, das Interieur nicht minder, Bettwäsche und Handtücher ein Potpourri der letzten vier Jahrzehnte, die Kellnerin bauernschlau (Der Aufschlag vom bezahlten Einzelzimmer auf ein Doppelzimmer ist einfach gleich viel wie der Einzelzimmerpreis. Das mag sehr singlesfreundlich sein, ist aber eher einfach nur Gier im Kleinen. Soll sein.) Geschlafen hab ich voll gut, weil in der Sportkegelbahnbar noch gepflegt-gezapftes Punti über die Budel ging.

Karl Wiedner und Wolfgang Fasching voll in ihrer Rolle