Ein Arbeiterkind sieht rot

Textreiter

Mit einem Kickl-Gedicht und der Sondernummer „Ein Arbeiterkind sieht Pferd“, dem Video Nummer 17 der Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“ geht diese Serie zu Ende. Geht bitte alle wählen. Das Projekt an sich werde ich in Textform natürlich noch weiter betreiben und es wird demnächst die eine oder andere Lesung daraus geben. Vorerst aber bedanke ich mich mal fürs Anschauen und Dabeisein. Selbst bin ich ja gerade noch in Manila, aber mit den Videos auch ein bisschen bei euch. Zur ersten Hochrechnung bin ich wieder daheim. Auf bald. Mit fröhlichem Gruß: Markus

Wutrehabilitierung

Liebe Wettergeschädigte, auf alles, was in diesem Land so passiert, lässt sich ja gar nicht so schnell reagieren. Aber als Zitat kommt im Video dieser Woche ein Schwimmreifen vor. Ansonsten ist es noch sommerlicher als es gerade ist. Es wird – wie in Vorwahlzeiten üblich – ordentlich mit Prozentzahlen um sich geworfen und ich habe auch keine Scheu, ein in Ungnade gefallenes Wort zu rehabilitieren: die Wut. Weder die Wut noch gut haben es verdient, dass sie in den Begriffen Wutbürger*innen und Gutmenschen so ins Eck gestellt werden. Wut ist produktiv und gehört nur kanalisiert. Ich mache das in Teil 16 meiner Serie „Ein Arbeiterkind sieht rot“, die nächste Woche dann mit einem Kickl-Gedicht abgeschlossen werden wird.

Dichtschicht

Video-Clip # 15 der Serie „Ein Arbeiterkind sieht rot“ mit dem Titel „Dichtschicht“ ist – zumindest zu Beginn – wieder ein Ränä-Bänko-Gedicht. Dann geht es aber in den Schichtbetrieb von Unter- bis Dichtschicht, weil Österreich ja bekanntlich nicht ganz dicht ist.
Es ist nicht der Abschluss der Reihe. Wir haben – aus aktuellem Anlass – auch noch ein Kickl-Gedicht gedreht. Das gibt es dann in zwei Wochen. Jetzt aber mal lernen von den Großen:

Schulbeginn

Passend zum Schulbeginn (im Osten) möchte ich euch im aktuellen Video-Clip von „Ein Arbeiterkind sieht rot“ auch in die Schulzeit zurück katapultieren: in die 1980er Jahre, ins Dorf, in die Volksschule. Damals war der Schuldirektor eine unfehlbare Instanz (wie der Pfarrer, der Bürgermeister und der Schützenhauptmann). Ich musste lernen, diese Instanz anzuerkennen (wehrte mich aber vehement). Die Rache erfolgte dann Jahre später bei der Jungbürger*innen-Feier. Da hielt ich eine Dankes-und-Abrechnungsrede – aber das wäre eine andere Geschichte.

Sprachfindung – Spracherfindung

Während ich hier (Zakynthos, Griechenland, Sommerakademie) nach wie vor täglich Menschen dazu verhelfe, ihre Sprache zu finden, Freude am Texten zu haben und sich auszuprobieren, habe ich selbst sehr, sehr lange gebraucht, das anzuzapfen, was ich wirklich zu erzählen habe. Freilich ist es eine Zeit lang höchst befriedigend, wenn es einem gelingt, seine Herkunft dermaßen zu verschleiern, dass niemand in der Lage ist, zu ahnen, woher einer kommt. ABER… In den letzten Monaten ist mir der Knopf aufgegangen und ich bin gerne bereit, weiterhin davon zu erzählen: offen, ehrlich, schonungslos mir gegenüber. Dabei soll der Unterhaltungswert aber stehts auch gegeben sein. Das ist die Aufgabe, die ich mir selbst stelle. Beim Video #13 „Tarnen und Täuschen“ ist mir das – so meine ich – ganz gut gelungen. Nächste Woche beschicke ich euch dann wieder aus Wien.

Wunderloch statt Sommerloch

Während in Wien Starkregen niedergeht, Vorarlberg von Restösterreich abgeschnitten ist, schwitze ich in Griechenland vor mich hin und als ob das nicht genügte, muss ich mich selbst hier mit akademischer Selbstherrlichkeit befassen. Ich unterrichte da und dort tragen alle vor sich her, mit einem Stolz und einem Vertrauen in die Institutionen, die ich doch seit Jahren versuche, zu verändern.
„Elfenbeinturm gefällt“ heißt demzufolge das aktuelle Gedicht aus der Serie „Ein Arbeiterkind sieht rot“ und darin sprießen Formulierknospen ebenso, wie Pferdeäpfel gelegt werden. Da geht es aber auch um die Verkickelten, denn nach dem Sommerloch der Wahlkampf.

Komplexe Angelegenheiten

Ja, ich gebe es unumwunden zu: Ich bin gerade auf Zakynthos. Ich bin hier brav am Workshoppen und die Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“ geht weiter. Warum denn auch nicht? Es gibt noch genug zu sagen und deshalb ist dieses Video jetzt mal ausnahmsweise etwas länger. Es geht jetzt etwas ums Eingemachte. Es wird persönlich und zumindest mir geht das ganz schön nahe. Ich hoffe, ihr findet auch Gefallen daran und sende Griechische Grüße. Bis nächste Woche.

Jubiläum: 10 Wochen „Ein Arbeiterkind sieht rot“

Ich habe meinen Modus gefunden, das Sommerloch sinnvoll zu stopfen. Seit 10 Wochen gibt es hier Montag für Montag (mal schon Sonntags, mal erst am Dienstag) ein neues Video aus meiner Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“. 15 Videos wird es geben. Zwei Drittel also schon erledigt. Da kann man schon mal ein kleines Jubiläum feiern und wie wird gefeiert? Mit dem Text „Klassismusbeauftragte*r“. Im Herbst werden die Texte dann auch in diversen Literaturzeitschriften erscheinen und das langfristige Ziel ist natürlich ein Buch. Denn die Auswahl für die Video-Clips ist natürlich nur ein Bruchteil des gesamten Textes. Nächste Woche werde ich dann schon aus Griechenland senden. Jetzt noch aus Wien Ottakring: Juhui!

Ab in die kühle Alte Schmiede

Es ist heiß. Es braucht einen Location-Wechsel. Für Video Nummer 9 der Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“ geht es in den coolen Raum der Alten Schmiede. Ränä Bänko ist noch immer Aufhänger – aber nicht nur. Es geht schon auch, nein, es geht vielmehr um Österreich. Es geht immer auch um Österreich. Vor allem in Vorwahlzeiten wie diesen. Noch mag zwar erst das Sommerloch kommen, aber kaum wird uns dieses ausgespuckt haben, ist Intensivwahlkampf. Eine Wahlempfehlung gebe ich gerne ab: Geht wählen! Was, das ist eure Sache.

Tiroler Erinnerungslücken

Es ist auch schon wieder eine Zeit lang her, dass Tirol alles richtig gemacht hat. Mein Projekt „Ein Arbeiterkind sieht rot“ ist ja eines, das gegen das Vergessen anschreibt. Das trifft auf die Reihe Ränä-Bänko-Gedichte ganz besonders zu. Denn irgendwann hat man ja aufgehört, die ermüdenden Zeitungsartikel über die Signa-Verflechtungen und Bänko-Verfehlungen zu verfolgen. Was diese aber nicht weniger brissant und unerhört macht. Ich verdichte also, auf dass nichts in Vergessenheit gerate. Ich spitze zu und zeige auf, was die Justiz noch lange beschäftigen wird, denn diese Erinnerungslücken und tückischen Verstrickungen kommen letztlich uns alle teuer zu stehen.