Ein Arbeiterkind sieht rot

Schulbeginn

Passend zum Schulbeginn (im Osten) möchte ich euch im aktuellen Video-Clip von „Ein Arbeiterkind sieht rot“ auch in die Schulzeit zurück katapultieren: in die 1980er Jahre, ins Dorf, in die Volksschule. Damals war der Schuldirektor eine unfehlbare Instanz (wie der Pfarrer, der Bürgermeister und der Schützenhauptmann). Ich musste lernen, diese Instanz anzuerkennen (wehrte mich aber vehement). Die Rache erfolgte dann Jahre später bei der Jungbürger*innen-Feier. Da hielt ich eine Dankes-und-Abrechnungsrede – aber das wäre eine andere Geschichte.

Sprachfindung – Spracherfindung

Während ich hier (Zakynthos, Griechenland, Sommerakademie) nach wie vor täglich Menschen dazu verhelfe, ihre Sprache zu finden, Freude am Texten zu haben und sich auszuprobieren, habe ich selbst sehr, sehr lange gebraucht, das anzuzapfen, was ich wirklich zu erzählen habe. Freilich ist es eine Zeit lang höchst befriedigend, wenn es einem gelingt, seine Herkunft dermaßen zu verschleiern, dass niemand in der Lage ist, zu ahnen, woher einer kommt. ABER… In den letzten Monaten ist mir der Knopf aufgegangen und ich bin gerne bereit, weiterhin davon zu erzählen: offen, ehrlich, schonungslos mir gegenüber. Dabei soll der Unterhaltungswert aber stehts auch gegeben sein. Das ist die Aufgabe, die ich mir selbst stelle. Beim Video #13 „Tarnen und Täuschen“ ist mir das – so meine ich – ganz gut gelungen. Nächste Woche beschicke ich euch dann wieder aus Wien.

Wunderloch statt Sommerloch

Während in Wien Starkregen niedergeht, Vorarlberg von Restösterreich abgeschnitten ist, schwitze ich in Griechenland vor mich hin und als ob das nicht genügte, muss ich mich selbst hier mit akademischer Selbstherrlichkeit befassen. Ich unterrichte da und dort tragen alle vor sich her, mit einem Stolz und einem Vertrauen in die Institutionen, die ich doch seit Jahren versuche, zu verändern.
„Elfenbeinturm gefällt“ heißt demzufolge das aktuelle Gedicht aus der Serie „Ein Arbeiterkind sieht rot“ und darin sprießen Formulierknospen ebenso, wie Pferdeäpfel gelegt werden. Da geht es aber auch um die Verkickelten, denn nach dem Sommerloch der Wahlkampf.

Komplexe Angelegenheiten

Ja, ich gebe es unumwunden zu: Ich bin gerade auf Zakynthos. Ich bin hier brav am Workshoppen und die Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“ geht weiter. Warum denn auch nicht? Es gibt noch genug zu sagen und deshalb ist dieses Video jetzt mal ausnahmsweise etwas länger. Es geht jetzt etwas ums Eingemachte. Es wird persönlich und zumindest mir geht das ganz schön nahe. Ich hoffe, ihr findet auch Gefallen daran und sende Griechische Grüße. Bis nächste Woche.

Jubiläum: 10 Wochen „Ein Arbeiterkind sieht rot“

Ich habe meinen Modus gefunden, das Sommerloch sinnvoll zu stopfen. Seit 10 Wochen gibt es hier Montag für Montag (mal schon Sonntags, mal erst am Dienstag) ein neues Video aus meiner Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“. 15 Videos wird es geben. Zwei Drittel also schon erledigt. Da kann man schon mal ein kleines Jubiläum feiern und wie wird gefeiert? Mit dem Text „Klassismusbeauftragte*r“. Im Herbst werden die Texte dann auch in diversen Literaturzeitschriften erscheinen und das langfristige Ziel ist natürlich ein Buch. Denn die Auswahl für die Video-Clips ist natürlich nur ein Bruchteil des gesamten Textes. Nächste Woche werde ich dann schon aus Griechenland senden. Jetzt noch aus Wien Ottakring: Juhui!

Ab in die kühle Alte Schmiede

Es ist heiß. Es braucht einen Location-Wechsel. Für Video Nummer 9 der Reihe „Ein Arbeiterkind sieht rot“ geht es in den coolen Raum der Alten Schmiede. Ränä Bänko ist noch immer Aufhänger – aber nicht nur. Es geht schon auch, nein, es geht vielmehr um Österreich. Es geht immer auch um Österreich. Vor allem in Vorwahlzeiten wie diesen. Noch mag zwar erst das Sommerloch kommen, aber kaum wird uns dieses ausgespuckt haben, ist Intensivwahlkampf. Eine Wahlempfehlung gebe ich gerne ab: Geht wählen! Was, das ist eure Sache.

Tiroler Erinnerungslücken

Es ist auch schon wieder eine Zeit lang her, dass Tirol alles richtig gemacht hat. Mein Projekt „Ein Arbeiterkind sieht rot“ ist ja eines, das gegen das Vergessen anschreibt. Das trifft auf die Reihe Ränä-Bänko-Gedichte ganz besonders zu. Denn irgendwann hat man ja aufgehört, die ermüdenden Zeitungsartikel über die Signa-Verflechtungen und Bänko-Verfehlungen zu verfolgen. Was diese aber nicht weniger brissant und unerhört macht. Ich verdichte also, auf dass nichts in Vergessenheit gerate. Ich spitze zu und zeige auf, was die Justiz noch lange beschäftigen wird, denn diese Erinnerungslücken und tückischen Verstrickungen kommen letztlich uns alle teuer zu stehen.

Kein Fußballgedicht

Heute gibt es das Montagsvideo schon am Sonntag. Damit es kein Thema sein muss, wer Europameister geworden sein wird. Aber einen Bezug zur EM gibt es dennoch. Er ist fast ausschließlich kulissenartig, aber ich habe auch das Wort Fußballgedicht in den Text eingeschleust. Ja, aus aktuellen Gründen und weil da eben ein Tor rumstand und wenn irgendwo ein Tor steht, bin ich Tor nicht verlegen, da was draus zu machen. Spielte übrigens selbst lange Fußball: bei der Turnerschaft Nassereith. Fand das immer komisch, dass wir nicht FC sondern TS hießen. Fand es aber auch cool-komisch. Aber das ist eine andere Geschichte und „Es gibt Wichtigeres“.

Lass feiern

Ferien jetzt auch im Westen. Das gehört gefeiert. Es gibt unterschiedliche Arten von Feiern. Runde Geburtstage gehören natürlich gefeiert. Aber wer im Mittelpunkt der Gesellschaft steht, ist natürlich immer im Dienst und so kann eine Geburtstagsfeier schon auch ein Firmenevent sein und was ein Firmenevent ist, hat auch die Firma zu bezahlen. Ich bin ja meine eigene Firma und wenn ich feier, dann zahl ich auch. Aber wer bin ich denn schon? Jedenfalls nicht Ränä Bänko. Alles was er machte, war zu Höherem berufen. Ja, auch das Feiern. Ich feier im Kongressbad – er am Gardasee. Soll sein. Kongi forever!

Und wieder ein Bänko-Gedicht

„Ein Arbeiterkind sieht rot“ und kehrt nach tagesaktuellem Abstecher in grüne Gefilde wieder zum bewährten Genre Ränä-Bänko-Gedichte zurück. Im Grunde ist das, was Wunderwuzi Bänko mit seinen Signageflechten machte, gut österreichisch intransparent. Es ist sogar „Intransparenzweltklasse“ und das gehört auch einmal gesagt. Dass der schöne Garten, in dem wir die Videos drehten leider nicht meiner ist, soll auch kein Geheimnis sein.