Dass ein Bier hier Bär heißt, gefällt mir natürlich. Auch erinnere ich mich daran, in Laufzeiten gelegentlich Sonderlingen mit Karhu Schuhen begegnet zu sein. Die kommen aus Finnland und heißen auch Bär. Alles andere ist schon weit schwieriger. Kipes heißt Prost. Soviel dazu. Die Busfahrt vom Flughafen zum Hauptbahnhof ließ einen verstehen, warum Finnland eine einzigartige Death-Metal-Szene hat. Es schien zwar über die landesüblichen Verhältnisse die Sonne, was man daran erkennen konnte, dass alle nackt auf ihren Balkonen brieten, dennoch konnte man sich die Tristess in Wintermonaten schmerzhaft ausmalen. Helsinki selbst strahlte dann und bot uns Skurriles. Burnt bodies and pimpt cars. Ein amerikanisches Pimp-Car-Treffen am Hafen und Menschen, die sich verzückt ob der Sonneneinstrahlung alles Stoffliche vom Leib rissen, um sich brutzeln zu lassen. Ein Einheimischer sollte mir das dann wie folgt erklären: „We can’t handle the sun.“ Soll sein. Unweit vom Bahnhof – Jugendstiljuwel und fantasyfilmkulissentauglich – lauschten wir dann einerseits den Gesangskünsten einer Männerrunde mit Leadsängerin (Silberschuhe und Zwinkern für mich) und andererseits den begeistert Eishockey schauenden Finnen in der anderen Lokalecke. Dass der Speiseiwagen dann ebenso trinkfreundlich und kuschelig war, war nicht zu ahnen, führte aber schließlich dazu, dass ich meine Mitreisenden schon etwas kennenlernte und schließlich wirklich gut schlief. Erwachen sollte ich erst kurz vor Rovaniemi.